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Hyperreal



Düsseldorfer Schauspielhaus
Premiere 09/20



Regie / Choreographie: Constanza Macras
Bühne: Alissa Kolbusch
Kostüm: Jenny Theisen
Musikalische Leitung: Santiago Blaum
Dramaturgie: Carmen Mehnert / Robert Koall

Mit: Adaya Berkovich, Emil Bordás, Anna-Sophie Friedmann, Serkan Kaya, Florian Lange, Thulani Lord Mgidi, Kilian Ponert, Miki Shoji, Sebastian Tessenow, Friederike Wagner, Minna Wündrich

Fotos: Thomas Rabsch



📺 Trailer 📺











»Hyperreal«. Der Ausdruck ist von Baudrillard entliehen. Der französische Philosoph und Soziologe beschrieb mit diesem Begriff eine Welt, die zwar real ist, aber gänzlich referenzlos. In einer solchen Welt verschwimmt wegen des fehlenden Bezugssystems die Grenze zwischen Realem und Fiktionalem – eine Hyperrealität entsteht. Der Begriff fängt in seiner emotionalen Dimension ein Lebens gefühl des Jahres 2020 ein. In was für einer Realität lebt man, wenn alles, was eben noch galt, im Zeichen und Namen der großen Welt-Virus-Krise umgewertet, umgeordnet, umsortiert wird? Was uns gestern dystopisch vorkam, undenkbar, weit weg, ist heute das sogenannte Neue Normal. Nicht allzuoft in der Geschichte hat ein Weltereignis so disruptiv auf die meisten Gesellschaften gewirkt. Was bedeutet das? Für unsere Seelen, unsere Hirne, Körper, Herzen? Als die Choreografin Constanza Macras mit ihrer Inszenierung in Düsseldorf begann, in der Tänzer*innen und Schauspieler*innen gemeinsam auf der Bühne stehen, begab sie sich mit ihrem Ensemble auf eine Forschungsreise in die jüngste Vergangenheit: Was haben wir da gerade erlebt? Im Lockdown, im Homeoffice, in der neuen Normalität? Wohin bewegen wir uns und wo verlaufen nun jene Grenzlinien, die das Reale vom Hyperrealen trennen? Die Gegenwart ist nie vorbei, aber trotzdem begann das Ensemble schon jetzt, sich an sie zu erinnern. Weißt du noch? Vor Corona? Wie wir uns bewegt haben, wie wir gedacht haben? Wie bewegen wir uns jetzt, wie denken wir und fühlen wir nun? Sind wir weicher geworden oder härter? Trauriger? Mutiger? Einzelner oder gemeinsamer? In welchem Verhältnis stehen wir zu unseren Körpern und zu denen der anderen? Hat die verfluchte Cola-Werbung recht und wir haben uns verändert für immer? Oder ist das nur eine verfluchte Cola-Werbung und wir kehren irgendwann zurück in das alte Normal – und wollen wir das überhaupt?